„Vielfalt im Praxistext“: Europäischer Salon mit Kristina Daniels, Geschäftsführerin der „Villa der Kulturen“ in Dresden

Am 8. November 2023 fand an der VHS Dresden wieder das Format „Europäischer Salon“ statt. Zu Gast war diesmal die Geschäftsführerin der „Villa der Kulturen“ Kristina Daniels.

Bei herbstlichen Temperaturen kam am 8. November 2023 der Europäische Salon im Kaminzimmer der VHS Dresden zusammen. Unter dem Motto „Vielfalt im Praxistest“ diskutierten die als Gast geladene Kristina Daniels, Geschäftsführerin der „Villa der Kulturen“ mit Katharina Wolf, Landesvorsitzende der Europa-Union Sachsen, Jürgen Küfner, Direktor der VHS Dresden und weiteren Gästen über die Erfolge und Herausforderungen von interkulturellen Gesellschaften.

„Um in unseren multiplen, diversen Gesellschaften Zusammenhalt und eine Kultur des Miteinanders zu fördern, bedarf es Begegnungen auf Augenhöhe“ so Kristina Daniels. „Das können Gespräche sein, die das Wissen übereinander vertiefen oder gemeinsame, interkulturelle Projekte, die dazu beitragen, andere Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln besser zu verstehen, aber auch sich seiner eigenen Prägungen und Handlungsweisen bewusster zu werden.“ führte die Geschäftsführerin aus und betonte: „Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Feste aus verschiedenen Ländern gemeinsam feiern, gemeinsam Theater spielen, musizieren oder tanzen. Es geht um das gemeinsame Erleben.“
„Als ich vor 5 Jahren aus Tschetschenien nach Dresden kam, habe ich rumgefragt, wo man andere Jugendliche treffen kann“, so Malik Bibiev, ein Überraschungsgast den Kristina Daniels zum Salon mitbrachte. „Die Menschen haben mir gesagt: Geh mal zu kolibri e.V., die haben viele interkulturelle Angebote!“ Kristina Daniels und Malik Bibiev kamen ins Plaudern und Malik erzählte, wie er mit anderen Jugendlichen ein Filmprojekt startete. „Wir hatten dann Premiere im Kino Schauburg“ erzählte er und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Seine Familie sei mindestens genauso stolz wie er. „Mein Vater wusste erst gar nicht davon, dass ich in einem Filmprojekt mitmache“, sagte Malik, „er hätte es bestimmt gar nicht erlaubt. Als ich am Abend nach der Filmpremiere nach Hause kam, ist mein Vater aufgestanden und hat mich ganz fest in den Arm genommen. Das hat er so noch nie gemacht.“

Die Gäste des Salons folgten der Erzählung sehr aufmerksam und konnten sich gut einfühlen. „Das ist ein tolles Beispiel von gelungener Integrationsarbeit“, fasste Kristina Daniels zusammen. „Es gibt viele davon und wir müssen sie sichtbar machen!“ Wer an dem Abend nicht dabei sein konnte, kann sich den hoffnungsvollen Film hier ansehen: Wie will ich leben? Ab jetzt mit Chuzpe! - YouTube.