Tailor-made statt von der Stange: ein Brexit nach dem Modell Norwegen ist unwahrscheinlich

Passend zum Antrittsbesuch der neuen britischen Premierministerin Theresa May in Berlin diskutierte Europa-Professionell am 20. Juli über mögliche Modelle für das zukünftige Verhältnis des Vereinigten Königreichs zur EU. Gastgeber des Mittagsgesprächs war der Gesandte der Königlich Norwegischen Botschaft Tobias F. Svenningsen, der neben interessanten Einblicken in die Zusammenarbeit Norwegens mit der EU auch Schritte skizzierte, die im Falle eines Beitritts Großbritanniens zum EWR vollzogen werden müssten.

Mittagsgespräch in der Norwegischen Botschaft. Foto: Christine Krüger

Jana Puglierin, Programmleiterin des Alfred von Oppenheim-Zentrums für Europäische Zukunftsfragen bei der DGAP, bekräftigte in ihren Statements, dass der Brexit ein Präzedenzfall sei, der viel Fingerspitzengefühl in den Verhandlungen erfordere, um für alle beteiligten Seiten tragbare Lösungen zu finden.

Die Diskussion verdeutlichte, dass eine Übertragbarkeit des norwegischen Modells auf das Vereinigte Königreich nicht wirklich gegeben ist. Wahrscheinlicher sei, dass es ein singulär ausgehandeltes Modell mit Anleihen an die Erfahrungen Norwegens und der Schweiz geben werde.