Moria ist ein Fanal für Europa

„Das Flüchtlingslager Moria war schon lange vor dem verheerenden Feuer eine Schande für Europa“, sagt Christian Moos, Generalsekretär der überparteilichen Europa-Union Deutschland. Die menschenunwürdige Lage der Flüchtlinge auf der Insel Lesbos und andernorts an den Außengrenzen Europas verdeutliche den verlorenen Wertekonsens in Europa. „Das Recht, Humanität und Solidarität kommen im gegenwärtigen Europa zu kurz. Dass es den EU-Staaten nicht gelingt, eine auf den EU-Werten gründende gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik zu vereinbaren, ist Ausdruck einer tiefen politischen Spaltung“, so der Europa-Union Generalsekretär.

Foto: Aarón Blanco Tejedor / Unsplash

„Es ist nicht Europa, im Sinne der europäischen Idee oder der Gemeinschaftsorgane, das hier versagt, sondern es sind die Mitgliedstaaten“, so Moos. Einige Mitgliedstaaten entfernten sich immer weiter von den europäischen Werten. „Die Konsequenz dieser Entwicklung kann eigentlich nur sein, den Gedanken einer differenzierten Integration wieder verstärkt aufzunehmen. „Es gibt heute leider keinen gemeinsamen europäischen Rechts- und Werteraum mehr, kein gemeinsames Verständnis von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“, bedauert Moos.

„Moria ist ein Fanal für Europa“, so Moos. „Es ist Zeit, dass jetzt Mitgliedstaaten vorangehen.“ Ehe aber weiter über die Folgen dieser Katastrophe für die Zukunft Europas nachgedacht werde, gelte es den Menschen auf Lesbos zu helfen. „Das ist eine humanitäre Notlage, bei der wir nicht warten können. Diejenigen, die zu helfen bereit sind, müssen jetzt handeln“, zeigt sich Moos überzeugt.

 

Photo by Aarón Blanco Tejedor on Unsplash