Ängste und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger werden heraufbeschworen und instrumentalisiert. Dadurch drohen lang erkämpfte Errungenschaften mit einem Schlag verloren zu gehen. Die Europa-Union Deutschland sieht in Plänen, Grenzkontrollen umfassender als bisher und zudem auf nationalstaatlicher Entscheidungsgrundlage fußend durchzuführen, eine massive Einschränkung des Personen- und Warenverkehrs und der Freizügigkeit der Unionsbürgerinnen und -bürger.“
Dieser Beschluss des Bundeskongresses der Europa-Union aus dem Herbst 2012 erlebt in diesen Tagen eine neue Aktualität. Die Europa-Union, die seit den fünfziger Jahren mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen an Grenzübergängen für offene Binnengrenzen zwischen den Mitgliedstaaten geworben hat, bekennt sich zu ihrer historischen und grundlegenden Forderung. Dabei bleibt selbstverständlich, dass die wirksame Kontrolle der EU-Außengrenzen eine wichtige gemeinschaftliche Aufgabe der EU-Mitgliedstaaten darstellt. Deshalb fordert die Europa-Union den Ausbau von Frontex zu einem europäischen Grenzschutz (ähnlich dem Bundesgrenzschutz) zur gemeinsamen Sicherung der EU-Außengrenzen, der einer eine parlamentarische Kontrolle unterstehen soll.
Auch der Jugendverband der Europa-Union, die Jungen Europäischen Föderalisten, organisierten in den vergangenen Jahren zahlreiche Aktionen für offene Grenzen innerhalb der EU. Unter dem Slogan „Don’t touch my Schengen“ rief die Jungen Europäischen Föderalisten 2016 zu einer europaweiten Kampagne auf.