Die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent in den Mittelpunkt der europäischen Politik rücken
Die EU sollte die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent im Sinne einer strategischen Partnerschaft weiterentwickeln mit dem Ziel, globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Dazu sollte die politische, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa gestärkt und mittelfristig auch institutionell auf neue Grundlagen gestellt werden. Gerade in einer Zeit geopolitischer Veränderungen und einer strategisch angelegten – zunehmende Abhängigkeiten schaffenden – Politik Chinas in Afrika, sollte Europa unserem Nachbarkontinent ein umfassendes Kooperationsangebot machen, das auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und Verantwortung beruht. Für die EU sollte die Stärkung und die Zusammenarbeit mit der AU weiterhin hohe Priorität haben.
Afrikanische Prioritäten aufnehmen
Das bedeutet vor allem, dass die EU die von den afrikanischen Staaten im Rahmen der AU definierte Entwicklungsagenda ernst nimmt und unterstützt. Afrika will den Aufbau seiner Energieversorgung vorantreiben, weitere Fortschritte bei der eigenen Impfstoffherstellung erzielen und insgesamt einen besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten haben. Damit zeigen die Staats- und Regierungschefs der AU, dass sie die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Europa in den Fokus gerückt sehen wollen. Darauf sollte beim EU-AU Gipfel am 17. und 18. Februar mit greifbaren Ergebnissen geantwortet werden.
Handelspolitische Rahmenbedingungen verbessern
Die Integration afrikanischer Staaten in die globalen Wertschöpfungsketten und ebenso der Zugang zu europäischen Märkten für Exporte aus Afrika muss vorangetrieben werden. Dazu müssen tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse weiter abgebaut werden – vor allem im Agrarsektor. Die afrikanischen Partner sollten zudem bei der Einhaltung sanitärer und phytosanitärer Regularien unterstützt werden, die oft als Marktzugangsbarrieren wirken. Die Wettbewerbsfähigkeit nicht-europäischer Anbieter auf den hiesigen Agrarmärkten darf nicht durch Förderpolitik unterminiert werden. Die Einfuhr verarbeiteter Güter aus afrikanischen Ländern sollte erleichtert werden, um den Aufbau lokaler Wertschöpfung zu stimulieren.
Den Beschluss des EUD-Präsidiums vom 10.02.2022 finden Sie hier zum Download.