Lesen Sie hier das im Artikel verwendete Statement von Christian Moos zur Bewertung des Besuchs und der Botschaft, die damit an Deutschland und Europa gesendet wird:
Auf den ersten Blick ist es nicht erstaunlich, dass Viktor Orbán die Kanzlerkandidatin der AfD in Budapest empfängt. Orbán ist der Champion der nationalistischen Rechten in Europa. Die rechtsradikale Parteiführerin Alice Weidel bewundert ihn für seine autoritäre Herrschaft.
Beide haben eine weitere große Gemeinsamkeit. Sie stehen fest an der Seite des neoimperialistischen Russlands. Vladimir Putin ist ihr Vorbild. Betrachtet man diese Liaison genauer, verwundert sie doch. Denn die AfD würde, käme sie an die Macht, die Europäische Union in einen losen Staatenbund, in ein Europa der Vaterländer umwandeln. Zwar mag auch Viktor Orbán von einem solchen Europa träumen. In einem solchen System würde Deutschland aber kaum noch Geld zur Verfügung stellen.
Ungarn würde vom großen Nettoempfänger zum Nettonullempfänger werden. Die AfD hat klar erklärt, die Beiträge an die EU einstellen zu wollen, beziehungsweise sie will die EU sogar verlassen, zumindest wenn ihr maximaler Rückbau nicht möglich sein sollte. So oder so bedeutet dies, dass es kein Geld mehr für Budapest gibt. Ungarn würde nicht zuletzt aufgrund seiner desaströsen Wirtschaftslage dem Staatsbankrott entgegensehen. Letztlich wird das Regime Orbáns dank der EU-Zahlungen am Leben gehalten.
Er sendet nun das Signal an Deutschland und Europa, dass er diese Unterstützung nicht mehr will. Leider heißt das für die Menschen in Ungarn perspektivisch, dass sie massiv verarmen und wahrscheinlich auch in noch größere Abhängigkeit von Russland und China geraten werden.
Den Zeitungsartikel mit den Zitaten von Christian Moos finden Sie hier im ungarischen Original.