Mehr als 70 Personen, darunter Schülerinnen und Schüler des Schiller-Gymnasiums Berlin sowie zugeschaltete junge Menschen aus den drei baltischen Staaten, diskutierten rund um die Themen EU-Außenpolitik, Energie- und Klimapolitik und Rechtsstaatlichkeit. Rede und Antwort standen ihnen Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt (Deutschland), Zanda Kalniņa-Lukaševica, Parlamentarische Staatssekretärin des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten (Lettland), Arnoldas Pranckevičius, Stellvertretender Außenminister für europäische Angelegenheiten im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (Litauen) und Märt Volmer, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (Estland).
Unser Medienpartner, das Online-Jugendmagazin „treffpunkteuropa.de“, berichtet auf seiner Webseite über den Hybrid-Jugenddialog „100 Years of German-Baltic Diplomatic Relations – Young Perspectives for a future-oriented Europe” vom 26. August 2021. Hier folgt ein kurzer Auszug:
„Vergangenheit feiern, aber dabei die Zukunft im Blick haben. In diesem Sinne gestaltete Michael Roth seine einleitenden Worte zum Jugenddialog, in dem er einen kleinen Überblick über die Geschichte bot, wegen der sich doch tatsächlich gleich mehrere Jubiläen feiern lassen konnten: 100 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland, Estland, Lettland, sogar 103 Jahre mit Litauen und 30 Jahre Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehung. „Es ist unsere Verantwortung zurückzuschauen“, sagte Roth und gleichzeitig eben auch Ideen für die Zukunft zu entwickeln, denn: „Denn schließlich seid ihr diejenigen, die Europas Zukunft formen.“ Die Wichtigkeit der EU betonte auch Märt Volmer in seinem Eröffnungsstatement. Egal, ob es um digitale Aspekte gehe oder den Klimawandel: der europäische Zusammenhalt sei besonders wichtig: „Eine starke EU bedeutet mehr Erfolg für uns.“ Er betonte dabei nochmal, wie wichtig es sei, voneinander zu lernen.
[Im Laufe des Jugenddialogs entwickelte sich basierend auf verschiedenen Fragen der Schülerinnen und Schüler zu den Themen EU-Außenpolitik und Rechtsstaatlichkeit eine abwechslungsreiche Debatte.]
Zum Abschluss folgten zwei Fragen zur Energie- und Klimapolitik. Eine estnische Studentin fragte in die Runde: „Gibt es Ambitionen der Länder zum Thema Wasserstoff?“ Während Zanda Kalniņa-Lukaševica an dieser Stelle auf die wasserstoffangetriebenen Busse in Riga aufmerksam machte, die Ursula von der Leyen unlängst besuchte, wurde die Frage nach dem Wasserstoff von einer anderen Frage überschattet. Eine deutsche Schülerin fragte kurz und knapp: „Warum hat die EU keine ambitionierten Klimaziele?“
Kalniņa-Lukaševica stellte an dieser Stelle klar, dass die EU schon viel tue, zum Beispiel mit dem eben schon erwähnten Wasserstoff. Pranckevičius zeigte sich verständlich, viele junge Menschen sagten zu den europäischen Klimazielen „too late, too little“ – „zu spät, zu wenig.“ Doch es gäbe eben auch Leute, die die Ziele viel zu überambitioniert sehen. Dort wäre es eben wichtig einen Konsens herzustellen, was definitiv nicht einfach sei. „Jetzt müssen wir liefern“, sagte Michael Roth dazu. Denn die EU sei jetzt gerade in einer sehr wichtigen Position. Man müsse anderen Ländern dringend zeigen, dass es funktionieren kann und sie so dazu animieren, mitzumachen. Volmer richtete sich daraufhin direkt an das junge Publikum im Saal. Er bat die Schüler*innen um eine Abstimmung, mit einer roten (nein) oder einer grünen (ja) Karte: „Wärt ihr denn auch bereit, dafür etwas von eurem Lebensstandard aufzugeben?“ – Er blickte fast ausschließlich auf grüne Karten und vereinzelte Enthaltungen. Das sei gut, stellte er fest. Jetzt wäre es an der Zeit, das Wissen aller zu vereinen und weiter an erneuerbaren Energien zu arbeiten.“
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Der Hybrid-Jugenddialog wurde moderiert von Katharina Kühn, Politikjournalistin. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier abrufbar. Kurze Meldungen und Fotos live vom Hybrid-Jugenddialog finden Sie auf unseren Kanälen in den sozialen Medien: Twitter, Facebook und Instagram.
Die entwickelten Ideen und Forderungen der Teilnehmenden finden Sie auf der mehrsprachigen Online-Plattform der Konferenz zur Zukunft Europas. Bitte zögern Sie nicht, sich auf der Plattform zu registrieren, die Ideen zu kommentieren oder eigene Forderungen einzubringen.
Der Termin fand in Kooperation mit den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) Deutschland und dem Auswärtigen Amt statt. Ein breiter und offener Dialog ist uns wichtig, daher arbeiten wir mit einer Vielzahl von Partnern aus Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Die Veranstaltung ist Teil der Bürgerdialogreihe „Europa - Wir müssen reden!“ und wurde als grenzüberschreitendes Projekt vom Auswärtigen Amt gefördert. Weitere Informationen zu unserer bundesweiten (Online-)Bürgerdialogreihe „Europa – Wir müssen reden!“ und alle aktuellen Termine finden Sie hier.