„KI – Made in Europe“ – Auf dem richtigen Weg? - Expertengespräch am 14.10.2019

Am 14. Oktober lädt die Europa-Union Hauptstadtgruppe Europa-Professionell gemeinsam mit der Niederländischen Botschaft ein zu einem Expertengespräch zum Thema Künstliche Intelligenz im europäischen Kontext. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Botschaft. Diskussionspartner sind Jörg Bienert vom KI-Bundesverband e.V., die Bundestagsabgeordnete Dr. Anna Christmann, Mitglied der Enquête Kommission KI, Roy Uhlmann, Vorstandsmitglied und KI-Plattformsprecher des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V., Philipp Otto, Direktor des Think Tanks iRights.Lab GmbH, und Stefan Koreneef, Koordinator für digitale EU-Wirtschaft & globale Politik im Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik der Niederlande. Moderator ist Daniel Sahl, Director der Agora Strategy Group.

„KI – Made in Europe“ – Auf dem richtigen Weg?
14. Oktober 2019, 18:00 – 21:00 Uhr
Botschaft des Königreichs der Niederlande
Klosterstraße 50, 10179 Berlin

Das Programm des Abends finden Sie in der Einladung.

Bitte melden Sie sich bis zum 13. Oktober über das Online-Formular zu der Veranstaltung an. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung und nach Vorlage eines gültiger Personalausweises / Reisepasses am Einlass möglich.


Hintergrund:

Das Thema künstliche Intelligenz ist alles andere als neu. Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts haben Wissenschaftler den Begriff der künstlichen Intelligenz (KI) geprägt. Heute sprechen Experten von KI als die technologische Schlüsselressource des 21. Jahrhunderts.

Unbestritten ist, dass KI bahnbrechend die Wirtschaft transformieren wird. Sie führt zu einem grundlegenden Wandel in der Unternehmensführung, wird Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg sein und ist Indikator für die wirtschaftliche Positionierung der Europäischen Union im globalen Kontext. Aber auch in der Bildung und fast allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wird KI tiefgreifende Spuren hinterlassen, die ganz neue An- und Herausforderungen an den Menschen stellen.

Während in Asien fast 10 Milliarden und in Nordamerika bis zu 20 Milliarden Euro in die KI-Forschung schon investiert werden, hinkt Europa noch hinterher.

Um den Anschluss an die führenden Nationen nicht zu verlieren, ist erklärtes Ziel der Europäischen Kommission bis 2020, über Investitionen durch Horizon 2020 in Höhe von 1,5 Milliarden Euro und gemeinsam mit bestehenden Public-Private-Partnership-Initiativen sowie nationalen Projekten in den EU-Mitgliedstaaten das Forschungsbudget auf mindestens 20 Milliarden Euro zu erhöhen. Auch Start-ups sollen ab 2020 mit 100 Mio. Euro Fördermitteln von der Strategie profitieren.

Politisch befindet sich die Europäische Union im Umbruch – das EU-Parlament hat sich mit den Wahlen im Mai 2019 neu konstituiert und der Aufbau der neuen EU-Kommission unter der ersten EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen läuft auf Hochtouren. Die globalen Herausforderungen für die EU sind enorm. Unstrittig ist, dass Europa im globalen Systemwettbewerb nur bestehen kann, wenn es in allen wichtigen globalen Politikbereichen mit einer geeinten und starken Stimme spricht.

Vor diesem Hintergrund sollen nicht nur die wirtschaftspolitischen Kernthemen der europapolitischen Agenda zu KI herausgestellt, sondern auch gesellschaftspolitische Aspekte in das Gespräch einbezogen werden. Es sollen Antworten darauf gegeben werden, welche Rahmenkonditionen notwendig sind, damit KI international fair, transparent, überprüfbar und erklärbar bleibt.

Bewertet werden sollen der dreiteilige Ansatz zur Weiterentwicklung von KI, wonach Kernanforderungen an eine vertrauenswürdige künstliche Intelligenz festgelegt, eine europäische KI-Allianz geschaffen sowie ein internationaler Konsens über den Aufbau einer menschenzentrierten künstlichen Intelligenz (u. a. Ethik-Leitlinien) herbeigeführt werden sollen.

Nicht nur der Status Quo der EU-Strategie soll Thema der Diskussion sein, sondern es soll insbesondere auch der Blick über 2020 hinaus gerichtet werden, um die nächsten Schritte hin zu einer geeinten EU-Strategie im globalen Kontext zu beleuchten.
Auch wenn das Thema bei Experten längst angekommen ist, wird KI in der öffentlichen Diskussion immer noch als etwas Undefinierbares wahrgenommen, das auch Ängste hervorruft. Der Prozess hin zu einem verstärkten Einsatz von KI ist jedoch unumkehrbar und wird sich deutlich beschleunigen.

Daher gilt es heute umso mehr für das Thema KI ein gesellschaftspolitisches Bewusstsein zu schaffen, um künstliche Intelligenz fassbar zu machen, die damit verbundenen Chancen auszuloten, aber auch mögliche Risiken aufzuzeigen, mit denen sich die Wirtschaft und Zivilgesellschaft konfrontiert sehen.

In Kooperation mit der Niederländischen Botschaft möchte die Hauptstadtgruppe Europa-Professionell der Europa-Union Deutschland mit dieser Diskussionsveranstaltung einen Beitrag dazu leisten, den Zukunftsdialog rund um die Themen Künstliche Intelligenz anzustoßen und ein Forum zum Austausch mit Experten zu geben.