Nominierungen:

Europa-Lilie für die herausragendste europapolitische Leistung des Jahres in Deutschland

 

Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender
für sein starkes Eintreten für ein soziales, friedenstiftendes Europa. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) machte in zahlreichen Predigten, Interviews und Statements deutlich, dass die EU und die Kirchen gemeinsame Werte vertreten. Ob seine Positionen zum europäischen Finanzsystem oder zur dringend notwendigen Reform und Humanisierung der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik, Bedford-Strohm verkörpert auf sehr glaubhafte Weise die in der Präambel der Europäischen Charta der Grundrechte formulierten Ziele.

Auszug aus der Weihnachtsbotschaft von Heinrich Bedford-Strohm: http://www.ekd.de/presse/pm2014_263_weihnachten_2014.html


PEN-Zentrum Deutschland

für seinen Aufruf „Schutz in Europa“, mit dem es die europäischen Staaten auffordert, ein gemeinsames, menschenwürdiges Asylrecht zu schaffen, das vom Geist der Solidarität und Verantwortung geprägt ist. Der Aufruf wurde im November 2014 gestartet und soll 2015 der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und den Regierungen aller europäischen Staaten übermittelt werden. Erstunterzeichner sind die Schriftsteller Günter Grass und Christoph Hein.

Aufruf des PEN-Zentrums: http://www.pen-deutschland.de/wp-content/uploads/2014/12/Aufruf-Schutz-in-Europa_1_12_2014.pdf

 

Europäische Zentralbank
für ihr entschlossenes Vorgehen zur Beruhigung des Euro-Währungsraumes. Trotz massiven Drucks der Finanzmärkte und diverser EU-Mitgliedstaaten bezeugte die EZB ihre Unabhängigkeit, indem sie unter Ausreizung ihrer Möglichkeiten den Spekulationen ein Ende setzte. Kann man die einzelnen Maßnahmen auch kontrovers diskutieren, so steht doch außer Frage, dass ihr entschlossenes Eintreten für die Gemeinschaftswährung eine beruhigende Wirkung auf die Finanzmärkte hat und hierdurch eine Stärkung des Euro-Raums und der Europäischen Union bewirkt.

Homepage der Europäischen Zentralbank: www.ecb.europa.eu/ecb/html/index.de.html

 

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Europa-Lilie für bürgerschaftliches Engagement

Verein Multitude
Der Verein unterstützt nach Berlin gekommene Flüchtlinge und Asylsuchende durch  Deutschunterricht, Kinderbetreuung und verschiedene weitere Aktivitäten. Die studentische Initiative – seit 2011 als Verein eingetragen – wurde im Jahr 2001 gegründet und wird von rund 100 ehrenamtlichen Helfern getragen.
http://multitude-berlin.de

Das Projekt „Die gewollte Donau - The wanted Danuba"
Mehr als 6000 Menschen aus acht Donauländern – Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien – erhäkelten aus Restwolle ein Freundschaftsband von 1500 km, das 2014 auf dem Ulmer Münsterplatz zusammengesetzt wurde zum Zeichen für ein friedliches Miteinander im Donauraum. Initiiert und durchgeführt wurde das Projekt von den Ulmer "Danube-Networkers" in Zusammenarbeit mit den Partnern in den Donauländern. Die Fluss-Teppiche und daraus entstandene Wollprodukte werden in Deutschland gegen Spende weitergegeben. Der Erlös (Gesamtsumme bis Februar 2015 ca. 13000 Euro) kommt sozialen und Bildungsprojekten in den südöstlichen Donauländern zugute. Aus dem Projekt entstanden zahlreiche Schul- und Vereinspartnerschaften.
www.thewanteddanube.eu 

 

Europäische Freiwilligenuniversität (EFU)/European University for Volunteering
Die EFU wurde 1993 von engagierten Professoren gegründet, um bürgerschaftliches und freiwilliges Engagement europaweit zu verbreiten. Nach dem Muster mittelalterlicher Wanderuniversitäten gab es bereits Freiwilligenuniversitäten in mehreren europäischen Städten. Vom 9. bis 12. September 2014 fand die 7. Freiwilligenuniversität in Aachen und Rolduc (NL) statt. Unter dem Thema „Bürgerschaftliches Engagement: Verantwortung für Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe“ waren Studierende sowie Fachkräfte aus der Praxis sowie Bürger aus ganz Europa zum Austausch eingeladen.
www.euvolunteering.org/index.php?what=about&language=ff

http://caritas.erzbistum-koeln.de/efu2014

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Europa-Lilie für europäische Jugendarbeit

Deutscher Bundesjugendring für die U18-Europawahl

Die U18-Wahl ist eines der größten selbstorganisierten Projekte der politischen Bildung mit dem Ziel, junge Menschen für Politik zu interessieren. Die U18-Wahl gibt es für Bundestags- und Landtagswahlen seit 10 Jahren. 2014 wurde auf Initiative des Deutschen Bundesjugendrings und unter Beteiligung zahlreicher weiterer Partner die U18-Wahl erstmals zur Europawahl bundesweit umgesetzt. An der U18-Europawahl beteiligten 2014 sich über 35.000 junge Menschen. Die Wahllokale wurden von mehr als 400 Vereinen, Verbänden, Gruppen, Schulen oder anderen Institutionen ehrenamtlich organisiert.

www.u18.org/vergangene-wahlen/europawahl-2014


EuroPeers
EuroPeers sind junge Menschen, die mit dem EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION aktiv waren und ihre Erfahrungen an andere Jugendliche weitergeben. Dafür gehen sie in Schulen, Jugendclubs oder Fußgängerzonen, um Jugendlichen von ihren Erfahrungen mit Europa zu erzählen. Sie informieren bundesweit über Erasmus+ JUGEND IN AKTION sowie über andere Mobilitätsprogramme und veranstalten Workshops, Schulstunden oder Ausstellungen zum Thema Europa.
www.europeers.de

 

Ostblick e.V. – Regionalinitiative Osteuropastudierender Berlin-Brandenburg
Seit mehr als 12 Jahren setzt sich der Verein dafür ein, Osteuropa jungen Menschen in Berlin und Brandenburg näher zu bringen. Bei bislang mehr als 100 Themenabenden, Seminaren und Studienreisen hat Ostblick in der vergangenen Dekade über aktuelle Geschehnisse im östlichen Europa informiert und diskutiert, Partnerschaften ausgebaut und Netzwerke gebildet. Mit seinen Aktivitäten möchte der Verein Osteuropa in die Köpfe und Herzen insbesondere junger Leute bringen.
www.ostblick.org


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Europa-Distel für den größten europapolitischen Fauxpas des Jahres in Deutschland


Alternative für Deutschland (AfD)
für eine populistische, europaskeptische Politik, die weder Deutschland noch Europa nutzt. Mit Worthülsen, Faktenverzerrung und die Ängste der Menschen absichtlich verstärkenden Parolen versucht die Partei, den Unmut und die Unsicherheit der Menschen für sich nutzbar zu machen. Dabei scheut sie nicht, wie sich im Europawahlkampf 2014 und im Umgang mit Pegida gezeigt hat, davor zurück, auch ausländerfeindliche und rechtslastige Strömungen aufzunehmen. Die Solidarisierungsbekundungen der Parteiführung mit Pegida sowie die Einladung der Pegida-Organisatoren in den sächsischen Landtag sind mit einer Partei, die auf nationaler und europäischer Ebene als demokratische politische Alternative wahrgenommen werden möchte, nicht vereinbar.

Kai Diekmann, Chefredakteur der BILD-Zeitung

für die Wiederauflage der unqualifizierten Griechenland-Schelte. Am 26.02.2015 erreichte die Anti-Griechen-Kampagne von BILD einen Höhepunkt, als die Leser aufgefordert wurden, sich mit der aktuellen BILD-Zeitung und einem großen „NEIN! Keine weiteren Milliarden für die gierigen Griechen“ zu fotografieren. Ein ganzes Volk als „gierig“ zu disqualifizieren und ein anderes zum kollektiven Protest aufzurufen, ist nicht nur zutiefst inhuman und seziererisch, es ist selbst für die BILD-Zeitung ein neuer qualitativer Tiefpunkt. Dieses Muster hat vor Jahren mit den „Pleite-Griechen“ begonnen und wird jetzt entsprechend fortgesetzt. Ein weiteres Beispiel hierfür ist etwa der Titel „Zwei aggressive Regierungschefs traktieren Europa | Russe oder Grieche – wer ist gefährlicher für uns?“ (18.2.2015).

 

Dirk Müller, Börsenmakler und Buchautor
für sein Buch „Showdown“ in der erweiterten Fassung von 2014, in dem er weiterhin abenteuerliche Verschwörungstheorien aufzeigt. Müller überhöht die Euro-Krise in seinem Buch zum Schlachtfeld geopolitischer Interessen. Herr Müller trägt damit wenig überzeugend zur Lösung der Krise, aber viel zur stereotypen Panikmache gegenüber der EU bei.