Christian Moos: Alternative für Deutschland ist eine extremistische Partei

„Bei der Alternative für Deutschland haben wir es mit einer politischen Kraft zu tun, die unsere westliche Demokratie und Werteordnung in Frage stellt“, sagt Europa-Union Generalsekretär Christian Moos anlässlich der Verleihung der Europapreise 2015 von Europa-Professionell. Am Abend des 19. Oktober wird der Partei die Europa-Distel für den größten europapolitischen Fauxpas in Deutschland verliehen.

Als die Entscheidung der Jury für die Verleihung der Europa-Distel vor einem halben Jahr fiel, sei die AfD noch eine andere Partei gewesen, erklärt Moos. Mit der Spaltung im Sommer habe der nationalkonservative Parteiflügel die Partei übernommen.

Die bisherigen Träger der Distel hätten sich durch euroskeptische Äußerungen oder Handlungen hervorgetan, die die Europa-Union zwar nicht teile, jedoch als Teil des politischen Meinungsspektrums respektiere. Die neue AfD habe diese Grenze in den letzten Monaten klar überschritten, unterstreicht Moos.
Die neue AfD habe den Schulterschluss mit der Pegida-Bewegung vollzogen, die sich seit ihrer Gründung noch einmal deutlich radikalisiert habe.

Die Parteivorsitzende Frauke Petry habe die Pegida des vorbestraften Hitler-Imitators Lutz Bachmann Ende September als eine „richtige und wichtige Bürgerbewegung“ bezeichnet. „Damit ist die AfD Frauke Petrys, Alexander Gaulands und Björn Höckes eine rechtsextreme Partei, ein Fall für den Verfassungsschutz“, bekräftigt Moos.

Neben der Europa-Distel verleiht Europa-Professionell, Hauptstadtgruppe der überparteilichen Europa-Union Deutschland, auch drei Positivpreis. Die Europa-Lilie für die herausragendste europapolitische Leistung geht an das PEN-Zentrum für seinen Aufruf für eine humane europäische Flüchtlingspolitik. In den Kategorien europäische Jugendarbeit und bürgerschaftliches Engagement werden die „EuroPeers“ und das transnationale Projekt „Die gewollte Donau“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am Montag, den 19. Oktober 2015, um 19.00 Uhr in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund statt.